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STUDY Die Gießener Jomaa Pharmaka GmbH hat eine völlig neue Malariatherapie entwickelt, die auf einem bislang ungenutzten Antibiotikum beruht. Das Medikament wird jetzt in enger Zusammenarbeit mit der World Health Organization (WHO) getestet.

Der Aufsatz in der Ausgabe 285/1999 des amerikanischen Wissenschaftsmagazins "Science" sorgte in der Fachwelt für Erstaunen. Bei ihren Datenbank- und Literaturrecherchen zum Malaria-Erreger Plasmodium falciparum waren Wissenschaftler der Malaria-Arbeitsgruppe am Biochemischen Institut der Justus-Liebig-Universität Gießen auf einen Wirkstoff gestoßen, der zwar seit mehr als 20 Jahren bekannt ist, aus Gründen fehlender Wirtschaftlichkeit aber nie auf den Markt kam. Fosmidomycin, ein Antibiotikum aus den Labors des japanischen Pharmakonzerns Fujisawa Pharmaceuticals, entpuppte sich in den Experimenten der hessischen Forscher als hochwirksames Mittel gegen Malaria, das kaum Nebenwirkungen hat.

Das Malariamedikament kann schon im Jahr 2002 auf dem Markt sein

Hassan Jomaa, Projektleiter der Gießener Arbeitsgruppe, erkannte die Tragweite dieser Entdeckung sofort. Um den Wirkstoff in Form eines Malariamedikaments vermarkten zu können, meldete er die Idee der neuen Therapie kurzerhand zum Patent an und gründete 1998 zusammen mit seinem Chef Professor Ewald Beck die Jomaa Pharmaka GmbH. In der ersten Phase finanzierten die beiden Wissenschaftler den Startup wesentlich aus der eigenen Tasche, die Universität Gießen schoss weitere Mittel hinzu und stellte ein Labor zur Verfügung. "Bis heute hat das Projekt rund drei Millionen Mark verschlungen, der größte Teil davon stammt von uns", bilanziert der promovierte Mediziner.

Nach Einschätzung des Gießener Wissenschaftlers könnte schon im Jahr 2002 ein Medikament auf dem Markt sein, das alle Formen der Malaria wirkungsvoll heilt. Da erstaunt es wenig, dass inzwischen auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eng mit der Jomaa Pharmaka GmbH zusammenarbeitet; erste klinische Tests sind in Gabun geplant. Der Markt für das Pharmakon ist gewaltig: Pro Jahr sterben weltweit rund 2,7 Millionen Menschen an Malaria, gegenwärtig sind 300 bis 400 Millionen Menschen mit der heimtückischen Krankheit infiziert. Dazu kommt, dass der Erreger ausgesprochen wandlungsfähig ist und selbst das gängige Malariamedikament Chloroquin bei vielen Stämmen nicht mehr anschlägt. Schon seit Jahren suchen die Pharmaforscher verzweifelt nach neuen Substanzen.


Der Börsengang ist in spätestens zwei Jahren geplant

Die Jomaa Pharmaka GmbH hat bereits weitere Medikamente in der Pipeline: Neue Arzneimittel gegen Lepra und Tuberkulose lassen sich aus der Malariasubstanz unmittelbar ableiten, ein innovatives Medikament gegen Multiple Sklerose wird noch in diesem Jahr in die zweite Phase der klinischen Prüfung gehen und soll im Jahr 2004 zur Marktreife gelangen. "In einem bis anderthalb Jahren werden wir durch Lizenzvergabe die ersten Umsätze machen", verrät Jomaa. "Wir rechnen in fünf Jahren mit Umsätzen in Höhe von 1,5 Milliarden Mark." Die Durststrecke bis zum Markterfolg will der Gründer durch Venture-Capital überbrücken, der Börsengang ist in spätestens zwei Jahren geplant.

Jomaa Pharmaka GmbH


UPDATE 01.02
COMPANY Jomaa Pharmaka

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